Dienstag, 3. Januar 2017

Der gute Rutsch ins neue Jahr und seine Tücken

Hermann Hesse - Neues Erleben
Eine neue Idee, ein neues Jahr - der perfekte Zeitpunkt einen Blog zu starten
...als wären übereifrige Vorsätze nicht schon klischeehaft genug, nein, nun muss alles auch noch digital festgehalten werden! Soviel zum Vorsatz eine gesunde Distanz zu digitalen Medien aufzubauen.
Um ganz im Rahmen eines Klischees zu verbleiben, soll dies als Tagebuch, als Notizbuch für Gedankenchaos und sogar vielleicht auch als Ventil für Kreatives dienen.

Abende machen melancholisch. Sonntage machen melancholisch. Alles ganz normal.
Lässt man den Menschen mit seinen Gedanken allein so ist Überforderung nicht allzu weit entfernt.
Doch was hat mich an einem Montag so melancholisch werden lassen, dass ich nun die Nacht durchmache und versuche mich mittels Schreibens aus der Tiefe der Verwirrung herauszuholen?
Die Antwort ist wohl die Tatenlosigkeit gepaart mit der Interessenlosigkeit.
Nach einem wortwörtlich verschlafenen Tag im Bett mit meinem Freund, kommt Unruhe auf. Der Freund ist nun bei sich daheim und ich sitze da, faul, aufgeputscht durch die letzten 12 Stunden Schlaf am helllichten Tag und vor allem durchtrieben von innerer Unruhe.
Ich hatte mir extra vorgenommen mir keine unrealistischen Ziele fürs neue Jahr zu setzen. Einfach machen, einfach leben und schauen was dabei herumkommt. Der dritte Tag des neuen Jahres hat begonnen und ich merke: Ich kann das nicht.
Ich habe Menschen nie verstanden, die der Meinung waren, es sei notwendig ein Ziel vor Augen zu haben. "Pff, Leistungsgesellschaft" hab ich mir immer schmunzelnd dabei gedacht und war froh einfach vor mich hinzuleben, ohne großartiges Ziel, einfach vom Fluss des Lebens getragen.
Rückblickend betrachtet ein Fehler. Nicht nur ein Fehler, sondern nach meiner Hypothese auch der Ursprung für meine andauernde Unruhe, Unzufriedenheit und Rastlosigkeit.

Wieso Ziele doch nicht so schlecht sind...

Ein Ziel hilft mir mich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Als ziemlich verkopfter Mensch verspüre ich zwar jetzt schon die Angst, mein Ziel nicht zu erreichen und einen gewissen Druck, doch gleichzeitig sehe ich auch einen Weg und irgendetwas, das mich antreibt und mir Halt bietet im Fluss des Lebens, auf dem ich vorher blind und rücklings getrieben bin.
Seit ich alleine wohne, merke ich, wie ich mich verändere. Ich habe mehr Zeit für mich alleine; keine Schule die mich mit Inhalten bombardiert, sodass ich abends nur noch gedankenlos ins Bett fallen will; keine Familie, die mich durch ständige Gespräche mit ihren Werten etikettiert; nicht mal mehr viele Freunde, die mir helfen, mit den ständigen Geschichten aus ihrem Leben aus meinem Leben zu entfliehen. 
Nur ich und meine Gedanken. Und das ist auch gut so.
Tage, an denen ich mich von allen abschotte und nicht mein Bett verlasse, bieten mir nichts mehr. Keine kurze Zufriedenheit, keine Ruhe. Mein Körper sehnt sich danach, sich zu bewegen, sich fit zu halten. Mein Geist sehnt sich danach, endlich Klarheit über Einstellungen und Vorhaben zu erlangen, die im Alltag untergehen - die ich sogar versuche mit dem Alltag zu vergraben.


Ziele zu haben, bedeutet, sich mit etwas auseinanderzusetzen. Ziele zu haben, bedeutet, vielleicht auf der halben Strecke verloren zu gehen, stehen zu bleiben, zu versagen. Aber es bedeutet auch, einen Weg zu beschreiten, es zu versuchen und vor allem mutig und selbstständig zu sein. Der Weg ist das Ziel.
Mein Ziel? Meine Vorsätze? Gott und die Welt und der Versuch mich in alldem zu finden.











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